Die Hundeenährung ist heutzutage ein
größeres Streitthema, als die Ernährung des eigenen Kindes.
Im Internet kann man live erleben, wie
Leute, welche eigentlich ein gemeinsames Hobby haben, sich bis auf´s
Blut und nach allen Regeln der Kunst, bekriegen.
Nur weil der eine das Discounterfutter
und der andere Rohfleisch bevorzugt.
Und innerhalb dieser „Übergruppen“
gibt es dann noch Abstufungen- die man verstehen kann- aber nicht
unbedingt muss.
Angeheizt wird die Diskussion noch
durch den berühmten Test von „Stiftung Warentest“- bei dem (für
meine Begriffe) hochwertige Futtermittel besonders schlecht
abgeschnitten haben. Und die aus dem Discounter seien angeblich
„gut“.
Nun sollte man sich hier ehrlicher
Weise doch einige Fragen stellen:
Würde ich selbst gerne jeden Tag immer
wieder das Gleiche essen wollen?
Eine undefinierbare Pampe- bei der kein
Mensch weiß, was wirklich drinnen ist?
Wir als Menschen wollen doch auch
Abwechslung auf unserem Speiseplan.
Immer wieder treffe ich Leute, denen es
schlicht egal ist, was ihr Hund so alles in sich reinstopfen darf
(muss?).
Und dann gibt es noch das andere
Extrem- Leute, welche sich ernsthaft darüber streiten, welche
Strategie bei der Rohfütterung nun wirklich die einzig Wahre sei.
Muss man es kochen?- was hat das mit
Rohfleisch zu tun?
Darf der Hund Knochen bekommen?
Muss ich jeden Tag ausrechnen, wieviel
Ca mein Hund ausgerechnet heute zu sich nehmen darf?
Welches Gemüse hat wieviel mg von
welchem Vitamin?
Ich habe mal eine Hundebesitzerin
getroffen, die ihrem Hund aller 10 m einen Charamel-Bonbon ins Maul
stopfte- aus Liebe, wie sie sagte.
Es sollte uns nicht egal sein, was der
Hund so alles vorgesetzt bekommt- doch müssen wir wirklich darüber
streiten?
Ich persönlich habe mich zur
Rohfütterung entschieden, weil mein erster Hund schwerer Allergiker
war- und nach allen Regeln Symptome entwickelte. Erst mit der
Rohfütterung wurde es merklich besser.
Trotzdem ist diese Strategie nie ein
Allheilmittel.
Wenn man seinen Hund gesund ernähren
möchte, sollte man sich doch einige Gedanken machen:
Der Hund ist ein Fleischfresser - und
braucht 70-80% Fleischanteil in seiner Nahrung - wobei eine Mischung
aus Muskelfleisch und Innereien geboten werden sollte.
Gemüse, Obst und Getreide kann er nur
begrenzt verwerten.
Er muss nicht unbedingt mit jeder
Mahlzeit 100%ig das volle Programm bekommen - er muss nicht mit jeder
Mahlzeit zu 100% mit Allem versorgt werden.
Entscheidend ist die Versorgung über
einen mittleren Zeitraum.
Mineralien, Vitamine, Öle und Fette
sollten in natürlicher Form zugeführt werden - in künstlicher Form
sind diese kaum verwertbar.
Und schon sind wir dann bei der
nächsten Frage:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit,
dass in einem Discounterfutter wirklich ausreichend hochwertiges
Fleisch enthalten ist, wenn 15 Kilo Futter um die 20 Euro kosten?
Angeblich decken diese Futtermittel
jeden Tag zu 100% den kompletten Bedarf ab - doch seien wir ehrlich
- dies funktioniert nur, wenn Mineralien und Vitamine in künstlicher
Form zugegeben werden.
Beim Menschen wird immer wieder davor
gewarnt, sich zu einseitig zu ernähren und dann die fehlenden
Mineralien und Vitamine künstlich zuzuführen. Jeder Arzt kann euch
sagen, dass diese künstlichen Stoffe nicht so gut verwertbar sind,
wie die natürlichen Formen. Und bei deren Einnahme kann es zur
Mangel- wie auch zur Überversorgung kommen.
Beides kann krank machen.
Nun kann man sich über die Ernährung
seines Hundes so richtig einen Kopf machen - es geht hier um den
Liebling der Familie.
Aber streiten und sich gegenseitig
bekämpfen muss man noch lange nicht.
Eher sollte folgende Frage im Mittelpunkt stehen:
Was ist mir mein bester Freund und Kumpel wert?