Samstag, 18. April 2015

Immer diese Streitereien...


Die Hundeenährung ist heutzutage ein größeres Streitthema, als die Ernährung des eigenen Kindes.

Im Internet kann man live erleben, wie Leute, welche eigentlich ein gemeinsames Hobby haben, sich bis auf´s Blut und nach allen Regeln der Kunst, bekriegen.
Nur weil der eine das Discounterfutter und der andere Rohfleisch bevorzugt.
Und innerhalb dieser „Übergruppen“ gibt es dann noch Abstufungen- die man verstehen kann- aber nicht unbedingt muss.

Angeheizt wird die Diskussion noch durch den berühmten Test von „Stiftung Warentest“- bei dem (für meine Begriffe) hochwertige Futtermittel besonders schlecht abgeschnitten haben. Und die aus dem Discounter seien angeblich „gut“.

Nun sollte man sich hier ehrlicher Weise doch einige Fragen stellen:

Würde ich selbst gerne jeden Tag immer wieder das Gleiche essen wollen?
Eine undefinierbare Pampe- bei der kein Mensch weiß, was wirklich drinnen ist?

Wir als Menschen wollen doch auch Abwechslung auf unserem Speiseplan.

Immer wieder treffe ich Leute, denen es schlicht egal ist, was ihr Hund so alles in sich reinstopfen darf (muss?).

Und dann gibt es noch das andere Extrem- Leute, welche sich ernsthaft darüber streiten, welche Strategie bei der Rohfütterung nun wirklich die einzig Wahre sei.
Muss man es kochen?- was hat das mit Rohfleisch zu tun?
Darf der Hund Knochen bekommen?
Muss ich jeden Tag ausrechnen, wieviel Ca mein Hund ausgerechnet heute zu sich nehmen darf?
Welches Gemüse hat wieviel mg von welchem Vitamin?

Ich habe mal eine Hundebesitzerin getroffen, die ihrem Hund aller 10 m einen Charamel-Bonbon ins Maul stopfte- aus Liebe, wie sie sagte.

Es sollte uns nicht egal sein, was der Hund so alles vorgesetzt bekommt- doch müssen wir wirklich darüber streiten?

Ich persönlich habe mich zur Rohfütterung entschieden, weil mein erster Hund schwerer Allergiker war- und nach allen Regeln Symptome entwickelte. Erst mit der Rohfütterung wurde es merklich besser.
Trotzdem ist diese Strategie nie ein Allheilmittel.

Wenn man seinen Hund gesund ernähren möchte, sollte man sich doch einige Gedanken machen:

Der Hund ist ein Fleischfresser - und braucht 70-80% Fleischanteil in seiner Nahrung - wobei eine Mischung aus Muskelfleisch und Innereien geboten werden sollte.
Gemüse, Obst und Getreide kann er nur begrenzt verwerten.
Er muss nicht unbedingt mit jeder Mahlzeit 100%ig das volle Programm bekommen - er muss nicht mit jeder Mahlzeit zu 100% mit Allem versorgt werden.
Entscheidend ist die Versorgung über einen mittleren Zeitraum.
Mineralien, Vitamine, Öle und Fette sollten in natürlicher Form zugeführt werden - in künstlicher Form sind diese kaum verwertbar.

Und schon sind wir dann bei der nächsten Frage:

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Discounterfutter wirklich ausreichend hochwertiges Fleisch enthalten ist, wenn 15 Kilo Futter um die 20 Euro kosten?
Angeblich decken diese Futtermittel jeden Tag zu 100% den kompletten Bedarf ab - doch seien wir ehrlich - dies funktioniert nur, wenn Mineralien und Vitamine in künstlicher Form zugegeben werden.

Beim Menschen wird immer wieder davor gewarnt, sich zu einseitig zu ernähren und dann die fehlenden Mineralien und Vitamine künstlich zuzuführen. Jeder Arzt kann euch sagen, dass diese künstlichen Stoffe nicht so gut verwertbar sind, wie die natürlichen Formen. Und bei deren Einnahme kann es zur Mangel- wie auch zur Überversorgung kommen.
Beides kann krank machen.

Nun kann man sich über die Ernährung seines Hundes so richtig einen Kopf machen - es geht hier um den Liebling der Familie.

Aber streiten und sich gegenseitig bekämpfen muss man noch lange nicht.

Eher sollte folgende Frage im Mittelpunkt stehen:

Was ist mir mein bester Freund und Kumpel wert?


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