Mittwoch, 1. April 2015

Wie aus kein Hund drei wurden


Es war immer schon mein Wunsch einen Hund zu „besitzen“- einen Kumpel für´s Leben.
Groß, hübsch und eine Ausstrahlung, die zwar nicht Angst, aber doch Respekt einflößt.
Als Kind wurde mir dieser Wunsch von meinen Eltern verwehrt- damals ein für mich herzloser Entscheid- aber meine spätere Lebensplanung (Schule und Ausbildung) hatte keinen Platz für einen Hund.

Aufgewachsen in einer Großstadt war es für mich immer das Highlight, wenn wir mal ein Wochenende auf dem Land verbrachten und natürlich wollte ich ein Stück Land mit nach Hause nehmen. Viele Windungen und Schicksalschläge später wurde ich wunschgemäß und doch nicht ganz freiwillig ein Landei. Nun hatten wir einen Garten und somit Platz für einen Hund.

Bei einem Besuch im örtlichen Tierheim erfuhr ich, dass einige Welpen zur Vermittlung stünden- und ich durfte mir den Kleinsten und Schwächsten- den bisher niemand haben wollte- „aussuchen“.
So zog nur zwei Wochen später ein Häufchen Hund bei uns ein.

Eddi sollte er heißen- eine Mischung aus Husky und
deutscher Schäferhund.
Aus dem kleinen Knuffel, den man noch tragen konnte, wurde schnell ein 25 Kilo Brocken.

Er war mein Traumhund- die richtige Größe, der passende
Charakter und trotzdem seinen eigenen Willen vertretend.




Eines Tages- Eddi war schon 6 Jahre alt- bekam die Pekinesendame eines Bekannten Nachwuchs- ja, man(n) hatte nicht aufgepasst. Erst war ich strickt gegen einen zweiten Hund- ich hatte ja schließlich genug Arbeit damit- doch meine Freunde kamen eines Tages zu Besuch mit einem Welpen. Und vergaßen diesen „versehentlich“ bei uns.
Rundlich, gut genährt, in Sicherheit aufgewachsen und charmant bis zum Umfallen.
Und so kam Hund Nummer zwei in unser Haus.
Ein Pekininese- 5 Kilo Lebendgewicht wenn erwachsen- ich dachte mir nur: Das ist kein Hund, das ist eine Fußhupe! Aber die Dame hatte etwas an sich, dem wohl niemand, der ein Herz hat, widerstehen konnte und kann.





Und schon bald hatte Eddi nichts mehr zu melden in seinem Haus- Emma gab den Ton an.
Wie ich bald lernen durfte, ist dies wohl üblich, dass der Kleinste auch den Ton angibt- zumindest bei Hunden ;-)
Leider musste Eddi uns im Alter von 14,5 Jahren verlassen- seine Zeit war gekommen.
Die Trauer war groß- besonders bei Emma- sie fraß nicht mehr und wollte nicht mehr Gassi gehen. Es machte allein ja auch niemals so viel Spaß, wie zu zweit.


Also begaben wir uns auf die Suche nach einem anderen Hund.
Bei meineStadt.de wurden wir fündig- 
Hausgeburt und „liebevolle“ Aufzucht.
Januar 2010 trat Franz in unser Leben- ein ShiTzu- Yorkshire-Mix.
Knuffig bis zum Umfallen mit einer Größe, die zur Emma passte.


Leider mussten wir bald feststellen, dass es mit der „liebevollen“ Aufzucht nicht weit her war.
Franz zeigte deutliche Angst- und Paniksymptome. Er reagierte panisch auf Männer und Kinder.
Er wurde immer schwieriger und hat mich auch ein paarmal aus Angst gebissen.
Also ging ich mit ihm zur Hundeschule. Es hat viel gebracht- viel Geduld und Erziehung mit Gefühl zeigten bald Wirkung. Durch Franz lernte ich, was Geduld bedeutet...

Unser Leben mit zwei kleinen Hunden wurde gemütlich- wir fuhren mit Beiden in den Urlaub, gingen wandern und zeigten ihnen die große weite Welt...

Bis? Ja bis- eines Tages die Nachbarn aus dem Urlaub einen Welpen mit brachten. Gekauft auf einem Bauernmarkt (!) in Serbien. Daheim stellten sie fest, dass man sich um so einen kleinen Kerl auch kümmern muss- und dann hatten sie keine Lust mehr...

Einige Zeit später klingelte es bei uns, die Nachbarin stand vor der Tür und fragte, ob wir ihn nehmen würden...

Wer kann bei so einem Gesicht schon „Nein“ sagen?
Eine Entscheidung nach dem Herzen- wir hatten alle gesehen, wie er leben musste. Die Vernunft sprach klar dagegen- ein dritter Hund- mehr Kosten, mehr Aufwand, mehr Verantwortung.

Und so zog im August 2014 Hund Nummer drei bei uns ein- erst sollte es eine Probezeit geben. Doch, was einmal bei uns einzieht, das bleibt auch bei uns.



Da es wieder mal so ein ZwergZwerg war, wollte ich wenigstens einen großen Namen für das Häufchen Fell: ich taufte ihn Michael.
Noch so ein kleiner Scheisser, der mir gegenüber den Ton angeben will...
Und somit lernte ich:
Ich bin nicht der Herr im Hause.

Ich wollte nie kleine Hunde- niemals einen unter 25 Kilo- das war mein Ziel.
Jetzt habe ich drei von den kleinen Kröten.
Ich wollte nie einen Terrier- jetzt habe ich einen Halben.
Ich wollte nie Pekinesen haben- jetzt habe ich einen.
Und ich wollte schon gar nie nicht einen Chihuahua- seit August letzten Jahres habe ich auch hier einen Halben.

Das Leben ist manchmal hart und ungerecht- aber mit Hund lässt es sich leichter ertragen ;-)



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